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Die Geschichte von meinem ersten Auto ist schnell erzählt. Es war ein Ford 15m. Oder war es ein 12m? Er war jedenfalls schnell genug für das, was passierte. Ich hatte meinen Führerschein im Sommer gemacht. Als der Winter sich ankündigte, mit dem ersten feuchten Matsch auf der Straße, wußte ich noch nicht, daß man auch seine Fahrweise auf die neuen Witterungsbedingungen anzupassen hat. Ich fuhr wie immer, wenn man bei ein paar Monaten Führerscheinbesitz schon das große Wort "immer" verwenden kann. In einer Kurve, die ich auch wie immer, also die mögliche Höchstgeschwindigkeit auslotend, fuhr kam ich ins Schleudern und machte sicher alles falsch, was man in so einer Situation falsch machen kann. Ich landete seitlich ein zweimal (ich weiß es nicht mehr genau, normalerweise sagt man dann 5 mal um dem ganzen die richtige Bedeutung zu verleihen) abrollend im Acker. Acker, das gibts nur am Land. Der Stadtfahrer hat auch nicht das Problem mit auszulotenden Kurven. Jedenfalls ist es ein lustiges Gefühl, wenn plötzlich braune lehmige Erde (es war im Gäuboden also handelte es sich um fruchtbaren Löss) durch die nicht mehr vorhandene Windschutzscheibe eindringt. Das Auto wird auch schlagartig, von einer Sekunde auf die andere, wenn es nicht mehr auf den Rädern sondern über das Dach rollt, zum Blechhaufen. Na ja, der 12-15m war's vielleicht schon vorher. Wir waren zu viert. Gott sei Dank ist keinem etwas ernsthaftes passiert. Immer wenn ich einen Besuch in meiner Heimat mache und durch diese Kurve fahre (sie ist inzwischen "entschärft", erlaubt also wesentlich höhere Lotgeschwindigkeiten als damals vor über 20 Jahren) erfaßt mich ein mulmiges Gefühl. Und war ich vorher euphorisch, was bei mir ab und zu vorkommt (Ich singe auch im Auto, da ich sonst keine Musikquellen drin habe, tue es allerdings nur, wenn ich mich vorher gründlich davon überzeugt habe, daß auch ja kein ungebetener Gast im Auto sitzt, oder sich gar hinter der Sitzlehne versteckt), dann bin ich hinterher etwas gedämpfter. Erde dämpft. |
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Dieser Bericht stammt von Ludwig "lure" Reichenwallners Seite 23. Auf dieser Homepage findet sich täglich eine neue Geschichte, ein Gedicht oder/und eine Zeichnung. Alles mit viel Herz verfaßt und immer wieder lesenswert. © LURE 1997 |
