Man braucht nicht wirklich massenhaft Kohle, um ein Showfahrzeug auf die Räder zu stellen. Unter diesem Motto startete Peter aka Monsterbacke damit, seinen persönlichen Monsterbug zu basteln. Als Vorlage diente der Hot Rod Käfer von Astrid vom Bugsquad Ortsgruppe Fulda. Von Ihr stammt die Idee, sie hat sie auch als erste in Deutschland umgesetzt und geTÜVt. Und weils halt die Monstebacke war, die gefragt hat, hat sie ausnahmsweise einem Nachbau zugestimmt.
Auf einem Käfertreffen gab es eine Grotte, der zum Verkauf stand - ein 1965er Exportkäfer mit vielen Neuteilen, wie roten Konis, verstellbarer Vorderachse, etc - aber auch mit massig Rost an Schwellern und Fahrgestell für 1.500 DM. Bevor jemand das schreien anfängt, wie man solch einen Käfer verschandeln könne: Er hatte bereits ein modernes Billigfaltdach von Britax eingesetzt bekommen. Das hätte einen erheblichen Aufwand bedeutet, diesen Käfer wieder in den Orginalzustand zurückzuversetzen. Es sollte ein Showfahrzeug entstehen, das nicht viel kostet und schnell zu erstellen ist.
Geplante Bauzeit: Eine Woche. Das wäre auch zu schaffen gewesen, wenn es keine Lieferschwierigkeiten für die hinteren GFK-Kotlügel gegeben hätte und der Lack nicht so langsam trocknen würde... Aber im Prinzip war "das Ding" nach einer Woche grob fertig.

Die Felgen und Reifen stammen von einem Buggy, den Monsterbacke einige Zeit vorher für ein Appel und ein Ei hinterhergeworfen bekam. Sie sind mit Reifen der Größen B 50-13 bzw.N 50-15 bestückt - das sind amerikanische Formate, die auf dem deutschen Markt ungefähr die Bezeichnung 235/50/13 bzw. 315/55/15 haben würden - eigentlich genug Gummi für zwei deutsche Mittelklassewagen. Sehen extrem aus, hüpfen mehr, als daß sie auf der Straße haften, machen die Karre natürlich noch langsamer, aber was solls - sie sind geil!

Also erstmal Schweißgerät ausgepackt und Schweller geschweißt, und was sonst noch so morsch war, bekam auch eins übergebraten. Die Orginalkotflügel - die guten, aus dickem Blech - wurden gewinnbringend verkauft. Ebenso die Konis und noch ein paar andere Teile - was einige Gimmicks am Monsterbug refinanzierte.

Nun, was soll man über den Umbau sagen - schauts Euch die Bilder an!

Die Radabdeckungen vorne sind aus Kunststoff und mit Kunstleder überzogen, weil alles andere nicht hielt. Diese für den deutschen TÜV notwendigen Nervteile sind so gestaltet, damit man sie auf Treffen abschrauben kann - sieht dann noch verwegener aus. Die Scheinwerfer stammen von einer Ente - ein Abenteuer, der Entenwerkstatt zu erklären, für was man das Scheinwerfergestell braucht. Die hinteren, 10cm innenverbreiterten Flügel hat die Firma Dannert trotz Terminzusagen nicht nur viel zu spät geliefert und somit das Projekt verzögert - sie waren für die Extrembereifung immer noch zu schmal. Sie sind mit Gewindestangen auf Abstand gesetzt - als "Monsterkeder" dienen mit Kunstleder bezogene Rohrisolierungen vom Heizungsinstallateur. Die Stoßstangen waren mal Exportstoßstangen - nur etwas zurechtgeflext, geschraubt, geschweißt. Ungewöhnliche Lösungen an allen Enden. Das hat nichts mit Geiz zu tun, sondern einfach damit, um zu beweisen, daß man auch mit orginalen Käferteilen und Phantasie mindestens genauso spektakuläre Effekte erzielen kann, wie mit kommerziellen Zubehör.
So ist auch die Lackierung homemade. Erst einmal eine Grundschicht schwarz - Baumarktlack, gerollt, vorher geschüttelt. Die Grünen Flecken - manche nennen sie "Reptildesign", andere einfach nur "Ausschlag" oder "was soll der Scheiß?" - wurden einfach mit dem Pinsel aufgetragen - schon mal übers Faltdach drüber, Seitenscheiben waren auch nicht wirklich ein Hindernis. Man kann sehen, daß der Schöpfer dieser Lackierung einfach zwei Nachmittage Spaß am Pinseln hatte. Die Heckscheibe ziert ein Bugsquad-Logo, das kurzerhand von Astrid in die Heckscheibe graviert wurde.
Die Sitze spendete ein VW Porsche. Daß sie verschiedene Höhen haben, liegt daran, daß nur einer klappbar ist und nicht daran, daß man den Beifahrer nicht sehen soll.

Der Motor hat übrigens immer noch sie serienmäßigen 34 Pferdchen - darauf kommts auch gar nicht an. Die Fahreigenschaften mit dieser Bereifung sind eh nicht berauschend. Zum Schnellfahren ist solch ein "Auto" nicht gedacht - es ist ein Spaßmobil zum kleinen Preis und die Reaktionen der Passanten zu beobachten rechtfertigt jede einzelne Detaillösung.






Fotos: Peter Theobold, Text/HTML: KLE